Auslösendes Moment für die Stiftungsidee war das Kunstprojekt Deutsche Winterreise. Hier wird Schuberts Winterreise mit Erfahrungen sozial ausgegrenzter Menschen einer bestimmten Stadt in Verbindung gebracht. Durch künstlerische Mittel, in diesem Fall die hochkarätige Interpretation der Schubertschen Musik zusammen mit von einem prominenten Schauspieler rezitierten Texten, wird die Wohnungslosenproblematik einem Publikum näher gebracht, das damit sonst kaum in Berührung kommt.
Das Ziel der im Jahr 2011 gegründeten Stiftung Winterreise - gegen soziale Ausgrenzung ist einen Beitrag zu leisten, für eine dringend nötige Bewusstseinserweiterung unserer Gesellschaft im Hinblick auf jede Form von Diskriminierung. Mit den geförderten Projekten verbinden sich die Hoffnung und die Absicht, direkte Hilfe für die Betroffenen zu ermöglichen.
Kaum eine Volksgruppe ist mit derart vielen Vorurteilen konfrontiert wie Sinti und Roma; bedauerlicherweise führen diese Vorurteile zu vielfältigen Formen der Ausgrenzung. Weder in den Medien noch in der Politik wird diese Problematik ausreichend engagiert aufgegriffen. Auch wurde die Vergangenheit aus Sicht der Stiftung Winterreise nicht ausreichend aufgearbeitet. Hier ist ein Umdenken und Handeln erforderlich, bevor die Kultur dieses Volkes verloren geht, und dies in Mitteleuropa - vor unseren Augen.
Die Stiftung Winterreise möchte deshalb auch Projekte fördern, die sich speziell für die Belange von Sinti und Roma einsetzen.